
Nina Adelhardt
30.04.2025
30.04.2025
4 Minuten mit Crystal Crimez
Wer in Sachen BPM gerne mal aufdreht, ist bei ihr genau richtig: Laura Hör alias DJ crystal crimez versorgt den Kessel mit schnellen Beats, kitschigen Vocals und gehörig Dancefloor-Motivation! Irgendwo zwischen Trance, Speed Garage und Hard Groove liefern ihre Sets die perfekte Grundlage, um den Abend einfach noch nicht enden lassen zu wollen. Neben ihren eigenen Gigs in Clubs, wie dem Sunny High, Fridas Pier oder dem Climax ist die 29-Jährige außerdem Gründungsmitglied des Kollektivs Basszendent, das auch eigene Events veranstaltet. Wenn sie mal nicht an den Turntables steht, arbeitet Laura als Social-Media-Managerin und Redakteurin – und kennt sich daher auch tagsüber in Stuttgart bestens aus!

„Ein Serotonin-Cocktail aus Hard House, Trance und ein bisschen Kitsch." Wie sieht ein typisches Wochenende bei dir aus?
„Meistens mit sehr wenig Schlaf! (lacht) Ich bin super gerne in der Stadt unterwegs – sei es in Clubs wie Fridas Pier, Sunny High oder der Romantica oder auch mal ein bisschen entspannter in einer Bar wie Bohne, Uhu Bar oder in der Trude. Wenn ich tagsüber fit bin, geh’ ich super gerne ins Kunstmuseum oder in die Staatsgalerie." Wofür nimmst du dir gerne Zeit?
„Für meine Track-Auswahl! Darf echt niemandem verraten, wie viele Stunden in der Woche ich auf SoundCloud und Bandcamp rumhänge. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass sich das lohnt." An welchen Projekten/Sets/Auftritten arbeitest du gerade?
„Mit dem Kollektiv arbeiten wir gerade an spannenden Kollabos mit anderen Kollektiven und eigenen Veranstaltungen in Stuttgart. Das wird schön!"
Was hörst du selbst gerade? Dein perfekter Sommersound?
Morgens beim Duschen schon uplifting Trance und Garage, um mit Energie in den Tag zu starten. Absolute Sommerhits dieses Jahr sind für mich „Jiggy“ von Filow und Ikkimel und „Märchenwald“ von Cro. Die machen richtig Spaß." Was inspiriert dich?
„Ich habe ganz tolle Menschen (insbesondere Frauen!) in meinem Leben, die die Leidenschaft für Musik mit mir teilen oder sich anderweitig künstlerisch ausleben. Wir lernen viel voneinander und der gegenseitige Support ist crazy – hier kommt ganz viel meiner Inspiration her. Ansonsten höre ich einfach 24/7 Musik, entdecke viel Neues und entwickle meinen eigenen Sound immer weiter." Wohin fährst du in Stuttgart am liebsten?
„Stöckach! Hier arbeite ich und habe die Hood echt lieben gelernt – sobald das Wetter schön ist, kann man direkt rüber in den Park und eine sonnige Mittagspause bei Flora und Fauna verbringen." Welche Linie (Bus oder Bahn) wird deiner Meinung nach unterschätzt?
„Puh, ich finde den 44er irgendwie geil. Generell Bus fahren! Viele mögen das nicht, aber mich entspannt das extrem." Welcher Gegenstand darf bei einer Fahrt mit den Öffentlichen nicht fehlen?
„Mein iPhone bzw. die Notizen-App: In den Öffis habe ich oft random Ideen z. B. für einen nicen Titel für mein nächstes Set. Oder ich fange beim Musikhören in der Bahn schon an, meine nächsten Gigs zu planen – da packe ich mir dann Track-Abfolgen in die Notizen-App." Welche versteckten Juwelen oder Geheimtipps würdest du Besucher:innen in Stuttgart empfehlen?
„Abseits vom Offensichtlichen: Die Ecken um die Wagenhallen, das ehemalige Gelände von contain’t und dem NorDIY. Eben alles, was noch nicht durchgentrifiziert ist. Aber das ändert sich ja leider gerade alles." Was kann Stuttgart besser als andere Städte?
„Ich finde, wir haben ganz tolle Menschen in Stuttgart, die hier auch den Raum bekommen, ihre Ideen auszuleben. Und die Stuttgarter:innen haben richtig Bock auf Feiern! So grummelig sind die Schwaben gar nicht."

„Mehr Mut zum Chaos. Weniger Angst vor Subkultur. Und mehr FLINTAS* an den Decks!" Wenn Stuttgart eine Musikrichtung wäre, welche wäre es und warum?
„Wenn ich mir das Nachtleben anschaue: Deep House." Welche Stuttgarter Persönlichkeit hat dich zuletzt überrascht?
„Auch hier muss ich sagen: contain’t und NorDIY. Es ist so beeindruckend, welche Spaces sie geschaffen haben und umso trauriger, dass diese jetzt weichen müssen." Wenn du die Sitzbezüge in den Fahrzeugen der SSB gestalten dürftest – wie sähen sie aus?
„Verwaschener Y2K-Look in zarten Blau- und Silbertönen mit subtil schimmernden Mustern, die erst im richtigen Licht auftauchen – inspiriert von alten Clubflyern und 2000er-Trainingsanzügen." Welchen Merchandise-Artikel braucht die SSB noch unbedingt?
„Wie wär's mit ‘ner Doggybag? Ich habe meistens meine Hündin Soda beim Bahnfahren dabei – über so eine kleine Tüte mit Leberwurst-Treats und einem schicken SSB-Halsband würde sie sich bestimmt freuen!" Was ist dein skurrilstes Erlebnis mit den öffentlichen Verkehrsmitteln?
„Nichts total Abgefahrenes – aber was ich liebe: diese seltsamen Zwischenwelten frühmorgens, wenn die letzten Clubgänger:innen mit müden Augen und Glitzer im Gesicht auf die ersten Pendler:innen treffen, die schon wieder im Tag-Modus sind." Wenn du einen Song über öffentliche Verkehrsmittel schreiben müsstest, wie würde er heißen?
„Oops, I missed it again (ist wirklich selten, dass ich mal meine Bahn erwische)." Wenn du einmal die Möglichkeit hättest eine Ansage in Bus oder Bahn zu machen, was würdest du den Fahrgästen gerne mitteilen?
„Seid lieb zueinander und benutzt im Sommer bitte Deo."