Merry Christmas – die SSB Weihnachtsaktion

Weißer Bart, rote Mütze, schwarze Stiefel – ein ziemliches Retro-Outfit, oder? Zwar wird Tradition bei der SSB großgeschrieben, fashiontechnisch ist aber die gelbe Weihnachtsmütze in diesem Winter bei Stuttgarts größtem ÖPNV-Unternehmen definitiv angesagter als die rote Variante. Ein Weihnachtsritual zieht sich bei der SSB allerdings durch die gesamte Adventszeit über Silvester bis ins neue Jahr: das Schenken.
Diesen Dezember schickt die SSB rätsellustige Stuttgarter:innen auf eine Quiztour durch die Geschichte der Stuttgarter Straßenbahnen AG. Da die Weihnachtszeit natürlich nicht nur die Zeit des Rätselns und Knobels, sondern vor allem die Zeit der Nächstenliebe ist, gibt es dieses Jahr eine Spendenaktion zu Gunsten von drei gemeinnützen Stuttgarter Institutionen. Alle Spender:innen erhalten zum Dank eine gelbe Weihnachtsmütze, mit der ein Hingucker unter dem Tannenbaum garantiert ist.
Die Spendenaktion begünstigt das Kinder- und Jugendhospiz Stuttgart, den Förderverein Helfende Hände e.V. und die Straßenzeitung Trott-war. Welchen Teil diese Institutionen zum Stuttgarter Stadtleben beitragen und wie sich Freiwillige engagieren können, haben uns Mitarbeiter:innen vom Hospiz, Helfende Hände und Trott-war verraten.

Menschen im Mittelpunkt – das Hospiz Stuttgart

Wer schon einmal die Diemershaldenstraße entlanggelaufen ist, hat neben einem fantastischen Kesselblick bestimmt auch über die Hausnummer 7-11 gestaunt. In der großen Jugendstilvilla verbirgt sich nicht etwa eine Anwaltskanzlei oder ein Architektenoffice – hier ist das Hospiz Stuttgart zuhause. Die Institution wird vom Evangelischen Kirchenkreis Stuttgart getragen und begleitet schwerstkranke und sterbende Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit ihren Familien.
Aber was genau bedeutet die Arbeit in einem Hospiz eigentlich? Jeanette Neumann-Maile unterstützt das Hospiz Stuttgart in allen Fragen rund um Öffentlichkeitsarbeit und erklärt: „Wir möchten jungen und erwachsenen schwerstkranken, sterbenden und trauernden Menschen mit ihren Familien verlässliche Wegbegleiter:innen sein. Unser Wunsch ist es, in enger Zusammenarbeit mit den Pflegenden, den Ärtz:innen und den anderen Berufsgruppen vor Ort einen Raum zu schaffen, in dem der Mensch bis zuletzt selbstbestimmt leben kann. Das soll ein Ort der Wärme und Geborgenheit sein. Im Hospiz steht der betroffene Mensch im Mittelpunkt mit seinen Bedürfnissen und Wünschen und es geht ums "Da Sein" in schwierigen Situationen und am Lebensende."
Seit viereinhalb Jahren gibt es das Kinder- und Jugendhospiz Stuttgart – das bislang erste in ganz Baden-Württemberg. Ein neuer Standort in der Diemershalde und eine neue Säule in der Hospizarbeit bedeutet für das Stuttgarter Team natürlich: mehr Raum und Bedarf für Engagement. „Ehrenamt ist überall“, sagt Jeanette Neumann-Maile. „Nach einem Qualifizierungskurs können sich Freiwillige bei uns im ambulanten und stationären Erwachsenenhospiz oder im Kinder- und Jugendhospiz engagieren. Natürlich suchen wir auch Ehrenamtliche für Spezialaufgaben wie Gartenarbeit, große Postversände oder in der Administration. Wir sagen immer: Wenn man Lust auf Ehrenamt hat, stehen bei uns alle Türen offen.“

Vielseitige Unterstützer:innen der Stadtgemeinschaft – Förderverein helfende Hände e.V.

Wie viele Facetten soziales Engagement haben kann, zeigt der Förderverein Helfende Hände e.V. Ungefähr 60 Ehrenamtliche und 16 Mitglieder engagieren sich in der Kinder- und Jugendhilfe, der Familienhilfe und in der Senioren- und Obdachlosenhilfe. Die Aktivitäten des Fördervereins könnte man wahrscheinlich unter „Helfen, wo’s gerade am meisten brennt“ zusammenfassen. Clemens Youngblood ist Mitbegründer und Vorsitzender vom Helfende Hände e.V. und hat gemeinsam mit seiner Kollegin Annigred Reinhard alle Vereinsaktivitäten im Überblick. „Gerade im Winter stehen bei uns die Obdachlosenhilfe und die Essens- und Kleiderausgabe im Mittelpunkt aller Aktionen. Wir helfen dabei, dass sowohl sozial benachteiligte Kinder als auch Erwachsene und Senioren in der Stadt kostenfreie Essensmöglichkeiten in Anspruch nehmen können“, erklärt Clemens Youngblood.
Von Besinnlichkeit und Ruhe ist bei den helfenden Händen in der Adventszeit nicht viel zu spüren, die große Weihnachtsaktion muss geplant und durchgeführt werden. Dieses Jahr sind fast 700 Geschenke zusammengekommen, die von den Ehrenamtlichen an Familien und an Kinder- und Seniorenheime im ganzen Stadtbezirk verteilt werden. Wer sich engagieren will, muss beim Förderverein natürlich nicht bis zum nächsten Weihnachten warten: „Wir haben viele junge Ehrenamtliche, die unter anderem bei der Paulinenbrücke, an der Vesperkirche oder bei der Bahnhofsmission unterstützen“, sagt Clemens Youngbood. „Saisonal bedingt stehen dann im Sommer wieder andere Themen im Vordergrund, zum Beispiel finanzieren wir auch Ferienfreizeiten.“

Zusammenarbeit auf Augenhöhe – die Straßenzeitung Trott-war

Rotes Hemd über dem Pulli, Zeitung in der Hand und immer ein freundliches Grinsen im Gesicht: Die Trott-war Verkäufer:innen gehören zu Stuttgart genauso wie Fernsehturm und Wilhelma. 1994 erschien die erste Ausgabe, seitdem gibt es die Zeitung immer monatlich. Trott-war erhält 50% des Verkaufspreises, die andere Hälfte geht an die sozial benachteiligten Verkäufer:innen. Was viele nicht wissen: Der Zeitungsverkauf ist nicht das einzige Standbein des Vereins. Helmut Schmid ist ehemaliger Feuilletonredakteur und Gründungsmitglied von Trott-war. Heute arbeitet er als Vorsitzender und Chefredakteur der Organisation und erklärt: „Wir haben außerdem die Pfandflaschenaktion am Stuttgarter Flughafen, wo unsere Mitarbeiter:innen Pfandflaschen sammeln und sortieren. Das finanziert fünf Menschen full-time. Unsere alternative Stadtführung ist auch etwas ganz Besonderes – zwei Angestellte zeigen das Stuttgart fernab der Touri-Spots und führen durch soziale Brennpunkte der Stadt.“
Trott-war wird nicht von Bund, Land oder Kirche gefördert – mit öffentlicher Unterstützung sei unabhängiger Journalismus laut Schmid nicht möglich. Umso wichtiger sind Geld- und Zeitspenden für den Verein. „Bei Ehrenamtlichen fragen wir immer zuerst nach persönlichen Stärken und Motivation. Wir haben Freiwillige für’s Korrekturlesen der Zeitung, für Postversände, Elektriker:innen und Bäcker:innen und viele mehr.“
Insbesondere Kunstinteressierte sind im Verein gefragt, denn in der trott-art Galerie in der Falkertstraße werden sowohl die Werke von etablierten, als auch von sozial benachteiligten Künstler:innen ausgestellt und verkauft. „Bei dem Kunstprojekt geben professionelle Künster:innen den sozial Benachteiligten gelegentlich Schulungen in Bildhauerei, Malerei, Radierung und Fotografie oder sie arbeiten gemeinsam an Skulpturen. Wir hatten auch schon zweiwöchige Workshop-Camps, bei denen Bildhauermeister sozial benachteiligten Menschen Kurse gegeben haben und gemeinsam gezeltet wurde. Da ist tolle Kunst entstanden!“
Die Spendenaktion geht vom 1. Dezember 2021 bis zum 06. Januar 2022. Gespendet werden kann per Überweisung, via Paypal sowie über die SSB KundenCentren und ausgewählte Verkaufsstellen. Die Spenden werden gleichmäßig auf die drei Stuttgarter Organisationen aufgeteilt.
Fotografien von Trott-war, Helfende Hände e.V. und Hospiz Stuttgart

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