Katja Wanke
07.01.2022

Wunderkind: Louisa Schneider

Jeden Monat stellen wir euch Stuttgarter:innen vor, die mit mindestens einer Fähigkeit herausragend sind und von denen ihr in Zukunft noch viel hören werdet – ach ja, und nett sind sie übrigens auch!
"Klimaschutz, but make it sexy" schreibt Louisa in ihrer Instagram-Bio. Engagement fürs Klima, Entertainment und Ästhetik – das lässt sich doch wohl kaum verbinden, oder? Louisa ist da anderer Meinung. Sie ist Moderatorin, Klimaaktivistin und Model und nutzt ihre Social Media Channels, um über die Klimakrise aufzuklären. Catchy Situationskomik, intensive Recherche und klarer Call-to-Action inklusive. Zu unserem Treffen hat sie ihr erstes allererstes (!) Streik-Plakat mitgebracht, gemeinsam mit Louisa hat es bei Wind und Wetter schon viele Großstädte bereist. In Zukunft werden wir sicherlich noch viel von Louisa hören und bitten sie deshalb: Erzähl uns was über dich, Louisa!
Name Louisa Schneider
Geburtsjahr 1999
Geburtsort Mayen
Wohnort Stuttgart
Worin bist du besonders gut?
Auch in unangemessenen Situationen zu laut zu sein.
Wie motivierst du dich?
Den Tag ohne Social Media, ABER mit Sport und einem guten Kaffee beginnen!
Was macht dir Angst?
Die Klimakrise.
Beschreib mal deinen Style in 3 Worten:
Classy, clean, Second Hand von Mama.
Wo fühlst du dich in Stuttgart am wohlsten?
Am Marienplatz oder am Teehaus.
Hast du eine Lieblings Bus-oder Stadtbahnlinie?
Die Strecke mit der Zacke fühlt sich an wie eine Bimmelbahnfahrt durch einen Freizeitpark.
Dein Lieblingsfilm?
Dumbo - ich weine jedes Mal!
Wer oder was ist deine größte Inspiration?
Luisa Neubauer, Audrey Hepburn, meine Oma.
Welches Buch hast du zuletzt gelesen?
"Radikale Zärtlichkeit - Warum Liebe politisch ist" von Şeyda Kurt.
Wie erklärst du einem Alien, warum du dich politisch einsetzt?
Weil ich ansonsten mit diesem Alien unseren Planeten verlassen würde.

Ich bin "Klimapossibilistin".

Wann hast du angefangen dich für den Klimaschutz einzusetzen und was war der Auslöser dafür?
Ich war schon immer sehr "naturenthusiastisch" – dieser Enthusiasmus ging mir jedoch während der Schulzeit wegen verschiedener Erfahrungen und Begegnungen verloren. Ich war niedergeschlagen und wollte mich umorientieren. "Klimapessimistisch" würde man mein damaliges Ich wohl beschreiben.
Mit FridaysForFuture und dem Buch "Vom Ende der Klimakrise" von Luisa Neubauer und Alexander Repenning wurde mir jedoch klar, dass ich nicht klimapessimistisch oder optimistisch sein muss. Sondern einfach "possibilistisch". Das bedeutet: Solange die Möglichkeit besteht, das Ruder noch rumzureißen, werde ich mich aktiv dafür einsetzen. Ich bin "Klimapossibilistin".
Der Tatendrang kam dann, als ich mich stark belesen hatte. Was sind Kipp-Punkte? Was sind planetare Grenzen? Warum können wir die Zerstörung je nach Stadium nicht rückgängig machen? Als ich das wusste, war mir klar: Ich muss was tun und möchte helfen.
Du hast schon auf mehreren Klimastreiks und Events Reden gehalten. Wie nimmst du dir die Nervosität davor?
H-U-M-O-R! Ich nehme mich selbst nicht zu ernst. Außerdem reduziere ich gedanklich meistens die Menschenmenge. Ich stelle mir vor, wie ich nicht vor zu vielen Leuten in einer Masse spreche, sondern eigentlich nur mit "Einzelpersonen" rede, unter vier Augen – das nimmt mir enorm viel Anspannung!
Wie schaffst du es Aktivismus, Modeln und deine Arbeit bei DasDing und dem SWR unter einen Hut zu bringen?
Prioritäten setzen und nein sagen. (Puh! So einfach gesagt, aber das fällt mir selbst noch sehr schwer!)
Deine Lieblings-Nachhaltigkeitsbrand?
Wäre Circular Economy eine Brand, dann vermutlich diese.
Was wünscht du dir würden sich die Politiker mehr zu Herzen nehmen?
Physikalische Naturgesetze? Verantwortungsbewusstsein? Stimmen der Menschen, die jetzt schon am meisten unter den Auswirkungen dieser globalen Krise leiden? Ehrlichkeit, Transparenz und wirklich für das Gemeinwohl der Bevölkerung handeln? Achtung der Menschenrechte? List goes on. Gibt viel zu tun.
Welche Ziele möchtest du mit dem Aktivismus erreichen?
Klimagerechtigkeit.
Hattest du es schwer in der Öffentlichkeit ernstgenommen zu werden?
Ich habe es schwerer von meinem Opa ernstgenommen zu werden, der kleine Sturkopf. (Hab dich sehr lieb, Opa!)

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