Katja Wanke
04.03.2022

Wunderkind: Joe Rida

Jeden Monat stellen wir euch Stuttgarter:innen vor, die mit mindestens einer Fähigkeit herausragend sind und von denen ihr in Zukunft noch viel hören werdet – ach ja, und nett sind sie übrigens auch!
Dieses Wunderkind hat ein klares Ziel vor Augen: Joe will in der Musikbranche etwas bewegen. Neben unverwechselbarem Sound und selbstbewussten Auftritt liegt ihm auf diesem Weg ein Wert besonders am Herzen. Kollektivismus. Joe verrät uns, was er sich für die Zukunft der Stuttgarter Musikszene wünscht, mit welchen Rap-Attitüden er so gar nicht klar kommt und wieso es seinen Lieblingsort in der Stadt wahrscheinlich bald nicht mehr geben wird. Erzähl uns was über dich, Joe!
Name Johannes De Oliveira
Geburtsjahr 1998
Geburtsort Waiblingen
Worin bist du besonders gut?
Auf der Bühne bin ich meiner Meinung nach am besten. Ich fühl mich einfach wie am richtigen Ort, wenn ich auf der Stage stehe. Ich hatte oft kein Überblick im Leben, aber dort weiß ich einfach immer genau, was ich machen soll. Ich würde fast schon sagen, es fühlt sich wie ein Zuhause an.
Wie erklärst du einem Alien, was du als Musiker machst?
Ich bin wie du. Bloß, dass die Menschen mich verstehen können, indem sie meine Musik hören.
Was motiviert dich?
Meine Freunde, weil ich ohne sie nicht da wäre, wo ich bin.
Was macht dir Angst?
Unwissenheit.
Beschreib mal deinen Style in 3 Worten:
Anders, experimentell und gerne auch mal kontrovers.
Was ist dein Lieblingsgetränk?
Bubble Tea.
Wer ist dein favorite Artist?
Kanye West.
Welches Buch hast du zuletzt gelesen?
Emotionale Intelligenz von Daniel Goleman.
Wo fühlst du dich in Stuttgart am wohlsten?
Im Studio (K28). Die Kriegsberstraße 28 ist ein Gebäude über dem Kowalski, da sind viele Studios und viele Künstler:innen aus Stuttgart, die dort Musik machen. Ich finde diesen Ort so besonders, weil er wahrscheinlich in ein, zwei Jahren abgerissen wird, da dort der Stuttgart 21-Tunnel darunter gebaut wird. Wir sind wahrscheinlich die letzten Menschen, die dort Musik machen. Insbesondere, weil es auch schon vor uns eine lange Liste an Künstler:innen gab, die dort Musik gemacht haben. Deswegen finde ich diesen Ort ganz besonders.
Hast du eine Lieblingsstadtbahn- oder -buslinie?
Eigentlich nicht, aber wenn, dann wäre es die Zacke.
Welches Lied hast du als letztes gehört?
Ruff Rida, ein Song von mir, der vor Kurzem erschienen ist.
Was bedeutet dein Künstlername?
Dass ich ein Rider bin. Extrem, laut und immer auf Trab.
Wann hast du angefangen dich für Musik zu interessieren und was war der Auslöser?
Meine Mutter war Sängerin in einem Gospelchor, dadurch war ich als Kind der Musik schon immer sehr verbunden. Selbst praktiziert habe ich so mit 5 Jahren zum ersten Mal am Schlagzeug. Seitdem ist Musik wichtiger Bestandteil meines Lebens.
Wie bekämpfst du das Lampenfieber vor deinen Auftritten?
Ich bete immer vor jedem Auftritt. Manchmal hilft es auch einfach, nur die Augen zu schließen, weil das mich immer beruhigt.
Wie nutzt du als Künstler die Zeit in der Pandemie am sinnvollsten?
Ich bin oft im Studio und arbeite an neuen Songs.
Auf welche Attitüden in der Rap-Musik kommst du nicht klar?
Auf die „Alles ist grau oder schwarz“-Attitüde, weil ich der Meinung bin, Musik ist Freiheit und kennt keine Grenzen.
Wer oder was wird das nächste Big Thing im Rap – aus Stuttgart und/oder international?
Ich sehe mich als einer von denen, die das nächste Big Thing sein können, weil ich einen neuen Spirit in die Szene bringe und etwas verändern will. Ich sehe diesen gleichen Spirit auch bei Stuttgarter Künstlern wie Luzifersfinest, IMHIGHIMSORRY, elithesleepgod, Veduric, Goonz, Finn Hill, Sm1ley, NSBN, Kimon, Youngubahn und vielen mehr...
Was fehlt der Stuttgarter Musikszene?
Ich finde in der Stuttgarter Szene fehlt einfach nur der Zusammenhalt, weil Talent ist von allen Seiten vorhanden, aber es könnte mehr für jeden in der Zukunft dabei rauskommen, wenn Künstler:innen in Stuttgart sich mehr pushen würden.
Welche Ziele möchtest du mit deiner Musik noch erreichen?
1. Ich will von meiner Musik leben können.
2. Ich will auf den größten Stages rund um den Globus meine Musik spreaden.

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